Problem
Meist sind Bauteile wie beispielsweise Leitungen so verbaut, dass sie schwierig zu warten oder zu trennen sind. Um Ressourceneinsparung durch die Wiederverwendung von Gebäudekomponenten oder -technologien zu erreichen, müssen alle Installationen einfach zugänglich und die Gebäude bereits bei der Planung für die Demontage ausgelegt sein. Wie kann eine einfache, schnelle und kosteneffiziente Wartung ermöglicht werden, um die Menge der verwendeten Materialien zu reduzieren?
Allgemeine Beschreibung
Die Zugänglichkeit zu installierter Technik kann als Raumlösung, in Form von Revisionsklappen oder Aufputzvarianten elektrischer Leitungen oder Rohre realisiert werden. Beim Aufputz werden Leitungen, Kabel und Rohre direkt auf den Putz oder mit Abstandschellen über den Putz verlegt. Dies ermöglicht eine leichte Zugänglichkeit, Austauschbarkeit und somit auch eine Trennbarkeit von Bauteilen für deren Wiederverwendung. Auch den Nutzer:innen ermöglicht dies mehr Selbstbestimmung, da sie bei technischen Problemen eingreifen oder diese schnell selbst beheben können.
Beispiele
Im Projekt CRCLR House in Berlin basiert die Planung des gesamten Gebäude- und Haustechnikkonzepts auf einem zirkulären Ansatz (eZeit Ingenieure GmbH o.J..).
Die Künstlerateliers Erlenmatt-Ost in Basel zeichnen sich durch eine ressourcenschonende und kostengünstige Bauweise aus. Sie wurden roh und einfach, das heißt ohne raumteilende Wände, belassen und verfügen jeweils über einen aus Küchen- und Badelementen zusammengesetzten Sanitärblock und einen zentralen Elektro- und Wasseranschluss. Den Sanitärblock können die Bewohner:innen frei anordnen und somit selbst über die Raumnutzung entscheiden (Detterer 2019, S. 86).
Auch im Projekt La Borda in Barcelona sind alle elektrischen Leitungen als Aufputz ausgeführt oder unter der Decke entlang geführt.
Erkenntnisse und Synergien
Die Zugänglichkeit zu installierter Technik ist vorteilhaft für die Reparatur- sowie Austauschfähigkeit, die Möglichkeit zum Rückbau, weniger Materialverbrauch, Kosteneffizienz und die Selbstbestimmung der Nutzer:innen. Diese sollten über Wartungsprozesse informiert werden, um gegebenenfalls eigenständig Reparaturen vorzunehmen.
Durch das Design für eine einfache Wartung kann Gebäudetechnik mit weniger Aufwand repariert und ersetzt werden. Es ist somit Bestandteil des Designs für Demontage und folglich des zirkulären Bauens.
Quellen
eZeit Ingenieure GmbH (o.J.): Energiekonzept für Projekt »CRCLR House«. Abgerufen am 29.03.2021 von https://ezeit-ingenieure.de/projekt/crclr-house-projekt-neubausanierung/
Detterer (2019): Die Kunst des Weglassens. Modulør 05, 80-89. Abgerufen am 29.03.2021 von https://www.degelo.net/wAssets/img/projekte/170/publikationen/080-089_Mod_Arch_ErlenmattOst_0519_DS.pdf